E-Dienstwagen zuhause laden

E-Dienstwagen zuhause laden

Immer mehr Firmenfahrzeuge werden elektrisch angetrieben. Über 60 % der Neuwagen werden gewerblich zugelassen. Damit spielt das Gewerbe, und somit auch das Elektrohandwerk, eine tragende Rolle bei der Mobilitätswende. Diese Technologie führt zu Fragestellungen auch bezüglich von Förderungen und Einsparmöglichkeiten, beispielsweise wie die Ladekosten erstattet werden können, wenn ein Angestellter sein Elektrofahrzeug nach Hause fährt und dort lädt. Diese und weitere Fragen zur Verrechnung der Ladekosten dienstlicher E-Autos beantwortet der Ladeinfrastruktur-Experte Sören Otto

Dass das Elektrohandwerk auf Elektroautos umsteigt, liegt in der Natur der Sache. Für den regionalen Kundeneinsatz mit überschaubaren Tagesfahrstrecken eignen sich E-Antriebe bereits hervorragend – und über Nacht wird das E-Fahrzeug ganz bequem wieder aufgeladen. Wenn Angestellte den E-Firmenwagen mit nach Hause nehmen, muss er dort geladen werden, vorausgesetzt, eine Wallbox ist vorhanden.

Je nach Akku und Stromtarif ergeben sich pro Ladung an einer heimischen Wallbox Kosten von rund 18 Euro. So kommen pro Monat, je nach Fahrleistung, schnell 100 Euro oder mehr zusammen. Die so entstehenden Stromkosten sollten normalerweise vom Arbeitgeber übernommen werden. Aber auch wenn sich dies schwierig gestaltet, gibt es eine weitere Möglichkeit, nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben und sich zudem lästigen Dokumentations- und Abrechnungsaufwand zu ersparen.

Effizientes Laden der Mitarbeiterfahrzeuge ist für Unternehmen, die E-Mobile einsetzen, von großer Bedeutung. Eine mögliche Lösung zur gerechten Abrechnung und Kostenkontrolle ist der Einsatz individueller Wallets für die Mitarbeiter. Dieser Ansatz bietet zahlreiche Vorteile und erleichtert den Verwaltungsprozess für alle Beteiligten. So funktioniert es:

Jeder Mitarbeiter erhält Zugang zu einer personalisierten App mit einem individuellen Wallet, eine Art digitaler Geldbörse. Nach jedem Ladevorgang an der Wallbox werden die Kosten erfasst und dem Wallet des Mitarbeiters gutgeschrieben. Dadurch behalten die Mitarbeiter stets den Überblick über ihre Ladekosten und können sich das Guthaben bei Bedarf auszahlen lassen. Jede Wallbox, die das Kommunikationsprotokoll OCCP 1.6 unterstützt, kann in dieses System integriert werden. Zusätzlich muss die Wallbox über einen integrierten Zähler verfügen, um die verbrauchte Energie auslesen zu können. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung ist die Möglichkeit, nicht nur die unternehmenseigenen Wallboxen zu nutzen, sondern auch öffentliche Ladestationen.

Die Kosten für das Laden an diesen Stationen werden ebenfalls über das Wallet abgerechnet, was einen nahtlosen und unkomplizierten Prozess ermöglicht. Auch aus Arbeitgeber-Perspektive werden die Prozesse vereinfacht: Das Unternehmen erhält einen Admin-Zugang, zur Übersicht über die Kosten. Dadurch können die finanziellen Ausgaben effizient verfolgt und verwaltet werden. In regelmäßigen Abständen, beispielsweise monatlich, gleicht das Unternehmen die Ausgaben für das Mitarbeiterladen aus.

Fazit

Systeme mit automatisierter Kostenabrechnung erweisen sich in der Praxis effizienter als andere Techniken. Wie aufgezeigt wurde, gibt es verschiedene Möglichkeiten, privat aufgewendeten Ladestrom für dienstliche Fahrten mit dem Firmenwagen zu verrechnen. Welche Möglichkeit die beste ist, hängt stark von den individuellen Gegebenheiten ab. In den meisten Fällen ist diese Variante die für alle Beteiligten einfachste Lösung. Die monatlichen Kosten für das Unternehmen sind mit 9 bis 15 Euro pro Ladepunkt überschaubar. Die Implementierung eines Systems mit automatisierter Kostenabrechnung bietet sowohl für das Unternehmen als auch für die Mitarbeitenden zahlreiche Vorteile. Das Unternehmen wird administrativ entlastet, da der manuelle Aufwand für die Erfassung, Überprüfung und Verwaltung von Ladekosten entfällt.

Für die Angestellten ermöglicht das System einen komfortablen Umstieg auf die E-Mobilität. Sie haben die volle Kontrolle über ihre Ladekosten und können diese bequem über ihr persönliches Wallet verwalten. Der zeitaufwendige Prozess der Dokumentation und Rechnungseinreichung entfällt, da die Kosten automatisch erfasst und gutgeschrieben werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um den Umstieg auf die Elektromobilität reibungslos zu gestalten und keine weiteren Fördermöglichkeiten zu versäumen

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